Juni 2022: „Erneute Preisschübe bei Treibstoffen, Nahrungsmitteln, Haushaltsenergie und in der Gastronomie haben die Inflation in Österreich abermals deutlich angetrieben…Besonders spürbar war der Preisanstieg beim wöchentlichen Einkauf: Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, welcher neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, ist im Jahresvergleich um 18,8 % gestiegen“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Nicht unbedingt die Nachrichten, die man gerne vor dem Einschlafen hört. Wo sie bei vielen von uns vielleicht lediglich ein leichtes Unwohlgefühl in der Magengrube auslösen, sind sie für manche Teile der Bevölkerung existenzbedrohlich. Sie bedeuten nicht nur, dass es immer schwieriger wird, mit dem Familieneinkommen die laufenden Kosten zu decken, sondern in vielen Fällen auch, dass Kinder und Jugendliche frühzeitig ihre Ausbildung abbrechen müssen, um aktiv zu diesem beizutragen. Das daraus resultierende niedrigere Bildungsniveau hat langfristig nicht nur volkswirtschaftliche Konsequenzen, sondern macht sich auch im weiteren Leben im sozioökonomischen Satus und der Gesundheit des Einzelnen bemerkbar.
Denn von der Bildung hängt neben dem weiteren Berufsweg auch die Lebenserwartung ab: „Männer mit einem Abschluss im Tertiärbereich haben im Alter von 30 Jahren eine um 6 Jahre höhere Lebenserwartung als Männer mit einem Bildungsstand unterhalb Sekundarbereich II, bei den Frauen sind es im Vergleich dazu 3 Jahre“. Dieser Effekt macht sich auch bei der Einkommenssituation bemerkbar: Die Chance auf einen sehr guten bis guten Gesundheitszustand ist in der höchsten Einkommensstufe rund 5 mal höher als in der niedrigsten. Aber nicht nur die tatsächliche Lebenserwartung ist davon betroffen. Auch die Lebensjahre, die man davon in guter Gesundheit verbringt, sind davon abhängig. In Ungarn haben Männer mit 30 Jahren mit der höchsten Bildung 40 gesunde Lebensjahre vor sich, die mit der niedrigsten hingegen nur 24.
Nicht zuletzt hat das Bildungsniveau nicht nur Einfluss auf diese, sondern auch auf die nächste Generation: „Unter den Faktoren, die sich auf die Bildungsleistung auswirken hat der sozioökonomische Status eine größere Auswirkung auf die Lese- und Schreibfähigkeiten der 15-Jährigen als das Geschlecht oder das Herkunftsland.“
Natürlich verhallen solche Studienergebnisse nicht ungehört, die internationale und nationale Politik ist sich dieser Zusammenhänge durchaus bewusst. In ihrem Bestreben, diese Ungleichheiten zu verbessern, wurden 2015 die Sustainable Development Goals (SDGs) im Rahmen der UN-Generalversammlung als Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung von allen 193 Mitgliedstaaten einstimmig verabschiedet. Die darin festgelegten sozialen, ökologischen und ökonomischen Ziele sollen bis 2030 weltweit umgesetzt werden und damit eine nachhaltige Transformation der Welt bewirken. Das SDG 3 beschäftigt sich mit der Gesundheit und dem Wohlergehen aller Menschen, das SDG 4 steht für hochwertige Bildung. Analog dazu wurden 2018 17 Good Life Goals (GLG) formuliert, die uns alle dazu aufrufen sollen, als öffentliche wie auch als private Personen in unserem täglichen Leben nachhaltig und verantwortungsvoll zu handeln.
Das GLG Nummer 3 fordert jeden Menschen dazu auf, persönlich dazu beitragen, dass ein gesundes Leben, Wohlbefinden und eine gute medizinische Versorgung für alle gewährleistet werden. Insbesondere das Unterziel, „Bleibe aktiv durch regelmäßige Bewegung bzw. eine Sportart, die du magst und die deiner Gesundheit guttut“ hat viel mit der Botschaft von motion4kids zu tun. So auch das GLG 4 „Lerne und lehre“ mit dem Ziel, im persönlichen Bereich dazu beizutragen, gerechte und gute Bildung und lebenslange Lernmöglichkeiten für alle zu gewährleisten, sowie Schulen und Lehrende zu unterstützen.
motion4kids übernimmt genauso eine Verantwortung und versucht den Brückenschlag zwischen dem offiziellen Bildungsauftrag des Staates und der Realität. Einen Brückenschlag zwischen kleinen innovativen Unternehmen, die Ideen zur Bildungsförderung durch Bewegung haben, aber keine finanziellen Mittel und kein Netzwerk und Einzelpersonen und Unternehmen, die sich in Bereichen, die der Staat nicht abdecken kann bzw. die er (noch) nicht sieht engagieren. Skalierbarkeit ist dabei ein wichtiges Einreichungskriterium: Sie erleichtert beispielsweise, dass das Bildungsministerium Projekte ins Programm nimmt und man langfristig auch größere Bevölkerungsteile und damit sozial schwächere Kinder erreicht.
Was übrigens die Chancen am Arbeitsmarkt massiv erhöht ist: Bewegung. Schon Kenneth H. Cooper, Erfinder des berühmten 12-Minuten Lauftests soll sinngemäß gesagt haben: Wenn Sie zwei gleichwertige Bewerber haben, nehmen Sie den, der Bewegung macht!
Mag. Barbara Fisa, MPH, studierte erst Handelswissenschaften bevor sie ihre Leidenschaft für Sport, gesunde Ernährung und Entspannung zu Public Health brachte. Sie versteht sich als Vermittlerin von Wissenschaft, ist Beraterin, Keynote-Speakerin und Autorin („Raus aus der Pflegefalle“ gemeinsam mit Prof. Dr. Bachl und Dr. Biach im Springer Verlag; link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-63396-0). Sie arbeitet an Systemen zur Förderung eines gesunden Lebensstils für Menschen nach der Pensionierung, dem „Best-Agers-Bonuspass“, und berät die Stiftung motion4Kids. Nähere Informationen unter thehealthychoice.at, Insta: barbarafisa_mph